Altdeutsche Hütehunde - die Schläge

Altdeutsche Hütehunde gibt es in verschiedenen Schlägen......

 

Die Schwarzen 

Die " Schwarzen" werden unterschieden in ostdeutsche Schwarze und süddeutsche Schwarze.

Der ostdeutsche ist um die 55 cm groß und feingliedriger als der süddeutsche Schlag.

Der ist um die 65 cm groß und deutlich kompakter und schwerer vom Körperbau.Schwarze Altdeutsche kommen im ganzen Bundesgebiet mit ostd. Schwerpunkt vor. Die Größe kann innerhalb der beschriebenen Grenzen stark variieren. Sämtliche Haararten sind vertreten. In Ostdeutschland ist der Altdeutsche Schwarze jedoch fast ausschließlich langstockhaarig. Hier wird meist der Keulengriff angewendet, während die westdeutschen Schwarzen meist den Rippen- oder Nackengriff zeigen. Es sind harte gute Arbeiter, fleißige Furchegänger mit unterschiedlichem Temperament. Die ostdeutschen Schläge werden als sensibler im Vergleich zu den westdeutschen beschrieben. (AAH Landesgruppe BadenWürttemberg, 2000).

 

Süddeutsche Schwarze

Dieser Hundeschlag kommt heute fast ausschließlich in Württemberg und Franken vor und ist einer der klassischen Schläge der süddeutschen Wanderschäfer. Die süddeutschen Schwarzen sind Hütehunde mit einer Widerristhöhe von 65 cm und mehr. Das Gebäude ist leicht rechtekkig, der Knochenbau kräftig, die Erscheinung sehr ausgewogen. Die Ohren sind meist mittelgroße Schlapp- oder auch Kippohren. Es sind druckvolle Arbeiter an der Herde mit Rippen- oder Nackengriff. Langstockhaar, Roll- und Rauhaar sind möglich. Weitere Informationen zu den Altdeutschen Hütehunden finden Sie im Internet unter: www.a-a-h.de

 

 

Gelbbacke 

Die Gelbbacke ist ein ca.55cm schlanker, gut proportionierter Hund.

Sie haben ein schwarzes langstockhaariges Fell mit deutlichen roten, braunen oder gelben Zeichen über den Augen, am Fang und an den Läufen.

Die Gelbbacke ist wohl der häufigst vorkommende Ebenso wie die Schwarzen, sind die Gelbbacken in ganz Deutschland vertreten, neben den Schwarzen sind sie sehr häufig in Ostdeutschland zu finden. Während sie hier fast ausschließlich langstockhaarig sind, kommen sie im Westen, hier vor allem in Süddeutschland, auch in anderen Haararten, z.B. zott- und rauhaarig, vor. Der ostdeutsche Schlag wird als sehr temperamentvoller, manchmal sensibler, Furchegänger mit Keulengriff , die westdeutsche Gelbbacke als gute Arbeiter mit Rippen- oder Nackengriff und unterschiedlichem Charakter, bezeichnet. (AAH LandesgruppAltdeutsche. 

 

 

Fuchs

Vom " Fuchs" gibt es drei  Varietäten. Den altdeutschen, den mitteldeutsche/ ostdeutschen und den Harzer Fuchs.Sie alle haben rotes der rot/braunes Fell mit einer schwarzen Maske.a)

Harzer Fuchs

Der Ursprung der fuchsfarbenen Hunde liegt in Mittel und in Ostdeutschland. Der traditionelle ostdeutsche Fuchs ist langstockhaarig und hat einen kompakten Körperbau mit oft relativ niedriger (45-50 cm) Schulterhöhe, einen starken Hütetrieb und ist ein guter Furchegänger. Ein anderer Typ des Fuchshundes ist mit bis zu 65 cm Schulterhöhe größer und hat meist einen recht kräftigen Knochenbau. Fuchshunde kommen neben der klassischen hellbraunen bis rostroten Farbe auch gesattelt oder gestromt vor. Der Harzer Fuchs ist heute von allen Altdeutschen Hütehunden am häufigsten in Privathand zu finden. Ausschlaggebend ist vermutlich vor allem das hübsche Äußere des Hundes.

 

 

 

Tiger

Getigerte Hunde mit geschecktem, getupftem oder gepunktetem Fell sind bodenständige Schläge, die ihr Ursprungsgebiet im süddeutschen Raum haben. Je nach Farbvariante unterscheidet man Grautiger (grauschwarz), Rottiger (rotschwarz), Weisstiger (weisschwarz) oder dreifarbige Tiger (schwarzgrau mit braunen Abzeichen) . Weiße Abzeichen können vorkommen und sind häufig anzutreffen. So verschieden wie die Farben können auch das Fell und der Griff der Tigerhunde sein: es gibt langstockhaarige, rollhaarige, stockhaarige, rau-, well- oder zotthaarige Tiere mit Steh- oder Kippohren, mit langer Rute oder angeborener Stummelrute. Tigerhunde zeigen meist den Nacken- und den Rippengriff, seltener den Keulengriff. Die Schulterhöhe beträgt wie bei den zuvor beschriebenen Farbtypen 50 cm bis 65 cm. Dieser Schlag läßt sich auch bei der Charakterbeschreibung nicht eindeutig festlegen, so spielt auch hier, wie bei allen Altdeutschen, die Herkunft und Blutlinie eine größere Rolle als die Schlagbezeichnung. Tiger werden immer mit anderen Farbschlägen verpaart. Altdeutsche Tiger sind in ganz Deutschland in Hüteschäfereien zu finden, der Schwerpunkt liegt in Süddeutschland, während man sie im Osten nur selten antrifft. (Roth, 2000, verändert

 

 

 

 

Strobel 

Der häufigste altdeutsche Begleiter der süddeutschen Hüteschäfer. Meist relativ groß, die häufigste Farbe ist schwarz, gelbbacken oder grau. Die Haarart ist zotthaarig. Er wird als selbständiger harter Arbeiter mit Nacken- und Rippengriff und guter Furchegänger beschrieben, temperamentvoll, dominant mit starkem Hütetrieb. Meist an mittelgroßen bis großen Herden eingesetzt. (AAH Landesgruppe BadenWürttemberg, 2000).

 

 

 

 

Schafpudel

Der Schaf- oder Hütepudel wird vor allem in den “Neuen Bundesländern” als Hütehund verwendet. Wie der Strobel ist er zotthaarig, jedoch noch stärker behaart und langwolliger als dieser. Die Größe variiert, liegt meist bei ca. 60 cm WH, mit Abweichungen von ca. 10 cm. Ein wendiger, agiler und arbeitseifriger Hütehund, der auch bereits erfolgreich in Hundesportarten und im Rettungsdienst eingesetzt wurde.

 

 

 

Westerwälder/ Siegerländer

Der Westerwälder oder Siegerländer Kuhhund war der traditionelle und unentbehrliche Helfer der Kuhhirten im Siegerland und im Westerwald. Mit der Aufgabe der Rinderhutungen entfiel auch die Aufgabe dieses energiegeladenen, mutigen (zum Teil draufgängerischen) Arbeitshundes. Der Westerwälder ist ca. 45-55 cm hoch, hat ein hellbraunes bis schwarzrotes, gewelltes Haarkleid, weiße Flecken an Kopf, Brust und Pfoten kommen vor. Der Siegerländer ist ursprünglich als eigener Schlag geführt worden, war oft etwas heller und hatte statt der meist hoch angesetzten Kippohren oder Stehohren des Westerwälders ein hoch angesetztes Hänge- oder Kippohr (JOOSTEN u. JUNG, 1995). Die Arbeit an Rinderherden fordert einen wendigen, forschen Hund, der den Kuhtritten geschickt ausweicht, genügend Druck an Kühen und auch Bullen erzeugen kann und sich nicht einschüchtern läßt. Der Griff besteht aus einem Kneifen in das "trockene Bein" (oberhalb des Fesselgelenkes) des Rindes. Der Westerwälder it ein harter und ausdauernder, durchsetzungsfähiger Arbeitshund, der sich auch an großen Schafherden, sowie vereinzelt im Schutzdienst und als Rettungshund, bewährt. Als "einfacher" Familienhund scheint er seine Halter mit seinem häufig dominanten Wesen, manchmal zu überfordern, wenn er nicht ausreichend beschäftigt wird und eine sehr gute Erziehung und Ausbildung erfolgte. Er ist - wie die anderen Altdeutschen auch- ein sehr intelligenter Hund, der aber gefordert werden will. Die Rasse ist bis heute erhalten worden durch die Aktivitäten von Herrn Kurt Stahl, Arborn, Westerwald